Fake Profile gibt es leider auf vielen Internetseiten. User auf Instagram nutzen Sie, um ihre Reichweite künstlich höher aussehen zu lassen als sie ist. Auf Facebook machen sie als Bots politische Arbeit für Parteien oder versuchen, auf Phishing Portalen Passwörter und persönliche Informationen abzugreifen. Vor allem auch beim Online Dating sind Fake Profile leider stark verbreitet und das hat mehrere Gründe. Zum Einen ist es oftmals leicht, ein Profil anzulegen.
Die Hemmschwelle für Verbrecher ist also niedrig, die technische Schwierigkeit fehlt meist. Was gut und einfach für User ist, ist es auch Gauner. Zum Anderen sind Menschen auf der Suche nach Liebe anfällig für gewisse Tricks, die beim Internetbetrug zum guten Ton gehören. Das macht Partnerbörsen und Kontaktanzeigen für manchen Betrüger leider besonders attraktiv.
Falsche Profile bei der Suche nach der wahren Liebe – Fake Profile auf Datingbörsen
Grundsätzlich setzen Fake Profile auf gefälschte Profilbilder (oftmals extrem attraktiv oder freizügig) und falsche Informationen. Entweder laden Bots auf zweideutige Websites ein, die oftmals voller Malware sind, oder aber der Betrug findet einen Weg aus dem Netz heraus. Im einfachsten Fall steckt hinter einem falschen Profil nur ein Internet Troll, in den schlimmsten Fällen können kriminelle Betrüger viel Geld erbeuten und den Betroffenen auch schweren, psychischen Schaden zufügen.
Wie man Fake Profile erkennt und wo die Gefahren lauern, verrät dieser Einblick.
Die echten Gefahren der Fake Profile im Online Dating
In den allermeisten Fällen geht es den Betrügern, die hinter Fake Profilen stecken, um Geld. Das ist beim Online Dating nicht anders als bei Spam Mails, wo irgendwelche Prinzen aus dem Ausland um Spenden bitten. Im Englischen gibt es sogar ein Wort dafür: Catfishing. Hier beginnen Kriminelle (oder auch nur bösartige Trolls) online eine falsche Beziehung mit einem echten User und nutzen die Gefühle des Gegenübers aus.
Im Deutschen spricht man auch von Love Scamming oder Romance Scamming. Oftmals geht es hier um das Geld für ein Ticket für ein echtes Treffen, nachdem man sich online ja so gut verstehe. Das Versenden von Geld ist ein teurer Fehler, noch schlimmer kann es Nutzer aber treffen, wenn diese persönliche Dokumente wie Ausweise kopieren und verschicken.
Der Schaden, den die Opfer erleiden, ist aber nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Durch Fake Profile Betrogene verlieren häufig das Vertrauen in die Datingseiten oder die Partnersuche allgemein. Meist ist es für Betrüger leichter, Fake Profile auf kostenlosen Datingseiten zu erstellen. Hier haben sie selbst oft keine Eintrittsschwelle und können ihre Machenschaften beliebig oft versenden und einfach neue gefälschte Profile erstellen, sobald sie auffliegen.
Kosten die Portale hingegen einen Beitrag, so werden viele Betrüger oftmals abgeschreckt. Eine Garantie dafür, dass sich dort keine Fake Profile tummeln, ist das aber nicht. Im Gegenteil, denn viele Kriminelle schließen aus den Abonnementgebühren, dass die User finanziell besser dastehen.
Love Scamming aber ist auch Dating Portalen nicht vorbehalten, auch in anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram verschicken Fake Profile „romantische“ Anfragen in betrügerischer Absicht. Auch unlauterer Wettbewerb findet sich oft hinter den Fake Profilen, denn einige Datingseiten versuchen, bei der Konkurrenz User abspenstig zu machen. Wer darum gebeten wird, doch lieber auf einer anderen (dann kostenpflichtigen) Plattform weiter zu schreiben, liegt wahrscheinlich einem fiesen Marketingtrick auf.
Unterscheiden lernen – wie man Fake Profile schnell erkennt
Wer auf Singebörsen wirklich auf der Suche nach der großen Liebe ist oder aber sich auf Kontaktanzeigen gut präsentieren möchte, der setzt auf einen starken Inhalt. Abwechslungsreiche Bilder und eine aussagekräftige Beschreibung, das ist nur logisch, schließlich wollen Männlein und Weiblein sich von ihrer besten Seite präsentieren.
Jeder, der einmal ein Profil auf einer Datingsite eröffnet hat, weiß, dass das technisch einfach ist. Aber es kostet eben Zeit und Mühe. Letzteres investieren Kriminelle im Regelfall nicht. Beschreibungen sind oft vage, wenn überhaupt vorhanden und meist existieren nur wenige Bilder. Um aber Unachtsame zu locken, präsentieren Fake Profile sich oft aufreizend, explizit und gerne leicht bekleidet.
Ein einziges Foto und die Weigerung, weitere Bilder preiszugeben, sind ein eindeutiges Warnsignal. Bilder lassen sich bei Google auch per umgekehrter Suche Seiten zuordnen. Kriminelle hinter Fake Profilen nutzen gerne Bilder aus Modelkarteien oder Erotik Webseiten. Oftmals werden Fake Profile auch maßgeschneidert erstellt, um User anzusprechen. Hierbei sind die Interessen und Vorlieben nahezu deckungsgleich mit denen des Users. Ist dies der Fall, lohnt sich ein Blick darauf, wann das Profil erstellt wurde.
Bei Nachrichten verraten viele Fake Profile sich, da sie auf Bot Algorithmen und die gleiche breite Fächerung wie Spam Mails setzen. Hier werden einfach massenweise Profile mit allgemeinen Nachrichten angeschrieben, oft mit einem externen Link. Vorsicht gilt nicht nur bei Links ins Netz (die oftmals mit Kurz-Links verschleiert werden), sondern auch bei Telefonnummern. Wer hier blind anruft, landet oft in der Kostenfalle. Im Zweifelsfall lohnt es sich, die Nummer zu googeln oder nach Alternativen zu fragen (wie einem Anruf bei WhatsApp oder im Facebook Messenger).
Nicht immer müssen Fake Profile kriminell sein. Zuweilen setzen Anbieter teils selbst schmutzige Tricks ein und locken gratis User in ein kostenpflichtiges Modell. Hier sind die Profile aufwendiger gestaltet, es handelt sich um sogenannte Internet-Kontakt-Markt-Schreiber (IKM). In den AGB werden diese oft als Controller und Animateure bezeichnet, um die Attraktivität der Seite zu wahren. Solche Formulierungen finden sich aber in den Geschäftsbedingungen.
Was tun wenn mich ein Fake Profil anschreibt ?
Sollte der Verdacht bestehen, mit einem Fake Account zu schreiben, hilft oftmals eine Mail an den Support. Lässt der falsche Account nicht locker, sollte dieser umgehend geblockt werden. Grundsätzlich sollte über Datingportale niemals Geld verschickt werden, auch mit persönlichen Informationen sollte sparsam umgegangen werden, wenn der Verdacht eines Fake Profils besteht. Die Frage nach dem ersten Haustier mag persönlich klingen, aber ist oft eine Hintertür Frage für persönliche Passwörter. Kommt es zu einem echten Treffen, sollten User immer Freunden bescheid sagen, um sich abzusichern. Und letztlich sollte auch bei der Suche nach der großen Liebe der gesunde Menschenverstand nicht außen vor bleiben. Irgendwelche jungen Frauen aus der näheren Umgebung, die unverbindlichen Sex auf Datingportalen suchen, und ähnliche Angebote sollten die Alarmsirenen aller vernünftigen User aufschrillen lassen.
Fazit – keine Chance den Fakes im Online Dating
Letztlich gilt auf Dating Portalen besondere Vorsicht gegenüber Fake Profilen. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, so ist es das meistens auch. Gibt es eines oder mehrere Anzeichen für einen Fake, so sollten Nutzer von Partnerbörsen einfach den Kontakt mit dem Support suchen oder das entsprechende Profil blockieren. Unsere persönlichen Daten müssen im Netz besonders geschützt sein, gerade an den Stellen, an denen wir uns verwundbar machen. Und schließlich sollen die falschen Profile von Kriminellen nicht den Spaß auf der Suche nach der großen Liebe ruinieren.